Mit der Errichtung der bayerischen Bistümer durch den Hl. Bonifatius war die Einrichtung von Pfarreien und deren Versorgung mit ständigen Seelsorgern eine der Hauptaufgaben der Bi­schö­fe. Dies ging in dem noch schwächer besiedelten Nordgau langsamer vor sich als in dem schon ziemlich vollständig besiedelten Süd­bayern. Doch darf man wohl annehmen, dass das in der Karolingerzeit Königsgut gewordene Gebenbach, das damit ein gewisser Mittel­punkt war, nach Erbauung der St. Martin geweihten königlichen Eigenkirche bald auch einen stän­digen Seelsorger bekam, der die dortige Gegend zu pastorieren hatte (etwa um 800 bis 900). Wenn aber da noch nicht, dann wohl durch das Hochstift Bamberg, als es 1004 in dessen Besitz kam.                                                                                                                                                                                

Als dann Gebenbach 1138 an das Kloster Prüfening kam, erhielt dieses Kloster, weil an sich ein Abt kein Recht auf Pfarrseelsorge hatte, 1139 von Papst Innozenz II das Privileg, das Papst Eugen III. 1146 neu bestätigte, dem Bischof von Regensburg Priester aus dem eigenen Kloster oder Weltpriester zu präsentieren, die dann, wenn sie geeignet befunden werden, vom Bischof die Seelsorge übertra­gen erhalten und ihm über die geistlichen Angelegenheiten, dem Abt aber über die weltlichen Dinge zu berichten haben.                                                                                             

Bis zur Reformation hat das Kloster nur Weltpriester präsentiert. Papst Bonitfatius  IX hat 1382 die volle Inkorporation (Ein­verleibung) der Pfarrei Gebenbach mit dem Kloster Prüfe­ning kon­firmiert und sein Nachfolger Pius II. hat sie nochmals bestätigt, wie Abt Dionisius am 20. 3. 1679 an den Kurfürsten berichtet.1636, zum Ende der evange­li­schen Zeit,  wurde die Pfarrei nochmals dem Kloster inkorporiert.

1676 erkannte das Bischöfliche Konsistorium in Regensburg das Präsentationsrecht des Klos­ters nicht mehr an mit der Begründung, dass nach dem Tridentinum das päpstliche Privileg nicht mehr neu bestätigt worden sei und darum nicht mehr zu recht bestehe. Abt Roman erwi­derte, dass durch die beiden genannten Bullen die Pfarrei für immer mit dem Kloster uniert und mit allen Rechten inkorporiert sei, und zwar der Gestalten, dass der Abt sowohl Mönche seines Klosters wie Säkularpriester als Pfarrvikare präsentieren und wieder amovieren, d.h. in sein Kloster zurückrufen könne, ohne dazu die Erlaubnis des Bischofs einholen zu müssen.

Da aber das Konsistorium auf seiner Ansicht beharrte und, ohne den Abt vorher zu fragen, einen Pfarrer nach Gebenbach bestellte, wandte sich der Abt an den Kurfürsten. Am 4. April 1678 ent­schied die kurfürstliche Regierung in München, es werde „diese Possessions Verleihung hiemit gäntzlichen cassiert, und aufgehebt" und könne „dass Closter Prifening bey sei­nem recht und Befugnis die Pfarr Gebenbach mit einem religiösen und mit weltlichen Prie­ster profitieren". Wegen dieser Anrufung weltlicher Hilfe wurde der Abt an das Konsistorium zitiert,  und es wurde ihm im Wieder­holungsfalle exemplarische Strafe angedroht. Das Kloster Prüfening hat bis zur Reformation die Pfarrei Gebenbach durch Weltpriester pastorieren lassen, erst nach der Reformationszeit bis zur Klosteraufhebung durch seine eige­nen Patres.

Pfalzgraf Ruprecht der Ältere hatte schon 1383 „den Pfarrern Vicarien, und andern Priestern, die zur Herrschaft Amberg gehörten, . . . das Recht verliehen, ihre liegenden und fahrenden Güter nach ihrem Tode zu verschaffen. Dafür sollten sie jährlich am Montag nach Reminiscere eine Vigil und tags darauf eine Seelmesse sin­gen".                                                                  

Welch schönes Verhältnis zwischen den Gebenbacher Benedikti­nern und dem Weltklerus im Dekanat Hirschau bestand, erhellt aus dem Beschlüsse der Kapitulare im Jahre 1782, „dass für jeden verstorbenen  klösterlichen Vikar von Gebenbach, auch wenn er außerhalb der Pfarrei stirbt, 6 hl. Messen gelesen werden". Als Gegenleistung ver­pflichtet sich Pfarrvikar P. Roman Degl für sich und seine Nachfolger „für die Seele eines jeden verst. Kapitulars 6 hl. Messen zu lesen, sobald der Todesfall den in Gebenbach oder anderswo Weilenden bekannt wird".

Interessant ist ein Schriftstück aus dem 16. Jahrhundert, das die Pflichten eines Gebenbacher Pfarrers also angibt:                                                                                                                                             

1

dass der angenomene pfarrer, die kirche  gebenpach mit allem gotsdinst, on alle clag versehen.                                                                                                                                                                    

2

das er die pfar wolle peulich halten und alle Jar In die Zehn gülden darin verpauen

3

Wo der pfarhoff mit aignen feur anging und aufprin solt.  In ain pfarrer wider pauen wo er aber auss fremden feur schaden neme so wolt er den widerpauen.                                                               

4

dieweill gebenpach ein probstei ist, und prelat Jerlich Zehendt und Zins hiroben   einzunemen, und so oft sein diener khomen, diese stieft einzunemen, das ain Pfarrer wolle essen und drincken mitteilen.                                                                                                                                            

5

und wo sie ain pfarrer etwa nit rechtschaffen hielt, und er geklagt wurde, doch mit rechtmessigen Ursachen, so hat er In wider zu erlauben".

 

 

Der erste Pfarrvikar, von dem wir eine Kenntnis seiner Person und seines Wirkens haben,

 

1373  - 1409

 

Otto (der) Lengfelder

Die Lengfelder waren ein altes oberpfälzisches Adelsgeschlecht, Vasallen des Landgrafen von Leuchtenberg. Als 1332 Lengfeld an das Kloster Wald­sassen kam, trat Heinrich der Lengfelder in den Dienst des Re­gensburger Bischofs Nikolaus von Stachowitz (1313 bis 1340). Ein Sohn dieses Heinrich wird, wie es damals vielfach üb­lich war, Priester, und vom benachbarten, vielleicht auch befreundeten Abt von Prüfening als Pfarrer von Gebenbach präsen­tiert.

1400 begegnet uns Otto der Lengfelder, Pfarrer zu Gebenbach, bei Aus­tragung eines Streites zwischen dem Kloster Ensdorf und dem Ritter Johann von Hirschhorn, Vizthum von Amberg, wegen der Lehenschaft des Dorfes Schön­­lind an der Vils.

Als Pfarrer ist der Lengfelder ein ausgesprochener Weltmann. Einer seiner Nachfolger, der protestantische Pfarrer Wiesent schreibt über ihn 9. 8. 1575: „Otto Lengfelder liegt da begraben, hat die Pfarrei 36 Jahr innen gehabt ... hat bey denen nachkömmliche ein Bös Lob und geschrey hinterlassen, seye gewesen homo Epicureus, voluptati totus deditus und bey der weit grosses ansehens, hat all wegen das sprügwordt geführet, er wünsche, wann er nit mehr seye, dass es alles zu leimb grueben werde, solches hat er auch ganz mit sich gebracht, dann wie man gelt hat."

Beim großen Dorfbrande am Samstag nach Nikolai 1409, da den Pfarrhof schon die Flammen ergriffen haben, sucht Pfarrer Lengfelder sein Geld in der Kirche in Sicherheit zu bringen. Doch Rauch und Feuer versperren ihm den Rückweg und elend muss er in der Kirche mit seinem Gelde ersticken und verbrennen.                                                                                                                   

Das kreidet ihm Wiesent besonders an, dass er „dem Stift und Kloster Prif­ling samt der Pfarr gebenbach ein gottloser und schäd­licher Mann gewesen, denn er hat dem Abt Rogerius dafür beredet, dass er den Zehent über das Dorf Gebenbach jährlich auf 15 Pfd. Pfenning zu nehmen sich ver­schrieben und gewilligt". Er vermacht auch nach seinem Tode den Holzwachs der Mündhaid der Gemeinde Gebenbach und sucht sich so der Leute Gunst zu erhalten.                                                                                                     Pfarrer Tobias Prunner ergänzt diesen Bericht noch dahin, dass der Zehent von Gebenbach jährlich 50—60 fl wert war, dass Lengfel­der auch den klei­nen und Blutzehend, der dem Pfarrer zustand, nicht eingehoben habe, so­­­­dass dieser für die Nachfolger verloren ging.

1410 –1412 

Hans Höbner liegt in Gebenbach begraben.

1412 – 1415

Martin Ott aus Schwandorf, soll (nach Wiesent) die abgebrannte Pfarrkirche wieder aufgebaut haben.

1415 - 1420

Konrad  Kratzer von Pleystein. In der Frühmeß-Stiftungsurkunde 1415 heißt er „Con­rad von der Plästein".

1420 – 1435, in der Weiß-Chronik als Paul Pössl bezeichnet

 

 

Paul Gössl  Von ihm schreibt Pfarrer Wiesent: „Der Ehrwürdtige fromme und aufrichtige Herr Paulus Possl (= Gössl), der ist Pfalzgrafen Philipp Churfür­sten Caplan gewesen, auch mit hochgedachten Herrn zum hl. Grab in gelobtem Land gewesen.

Professor Dr. Franz Fuchs , Regensburg, veröffentlicht in „Der Eisengau“ Band 16/2001  S.: 17 – 42 eine Abhandlung  „Dörflicher Alltag in der Hus­sitenzeit“. Dabei bezieht er sich auf die Aufzeichnung unseres Pfarrers Paul Gössl (siehe an anderer Stelle).                                                                                                      

Es folgt nun in den Urkunden eine große Lücke, der nächstbe­kannte Pfarrvikar ist

1461

Conrad Hermann Pötzlinger, genannt Magister Hermann. Er war früher Rektor der Emmeramer Schule und gab an die Klosterbibliothek unter Abt Tegernbeck 110 Manuskripte

vor 1470

Albrecht  Höffel  1470 erhält Michel Leitner in Gebenbach und Kunz Frenkel in Krondorf ein halbes Waldthurner Lehen im Hard, das vorher Al­brecht Höffel vicari zu Gebenbach zu Lehen gehabt hat.

1484—1508

 

 

Nikolaus  Schüsselpaur, anders Ramwolt . 1502 beschwert sich der Kastner von Vilseck bei der Regierung, weil der Pfarrvikar sich weigert, der Kapelle unserer Lieben Frau im Schloss zu Vils­eck von einer Wiese den Zins mit einem Viertel Haber zu geben, der schon fünfzig Jahre gegeben wurde.

1504 soll er 14 Pfd. an das Kloster Prüfening zahlen; wegen des Krieges werden ihm 2 Pfd. nachgelassen.

1508 empfängt er 2 Viertel zu Hard Waldauer Lehen.

1508        

Philipp Simon ist als Provisor und stellvertretender Vikar in Gebenbach. Er bekommt neben freier Station noch 20 fl jährliches Gehalt.

1508

Johannes Hacker  Es werden ihm von Prüfening 14 fl nachgelassen, weil sein Vor­gänger die Äcker in so schlechtem Zustande hinterlassen hat.

 

Andreas  Staudinger,  nach einem Schreiben des Abtes ist er vor der protestantischen Ära Vikar, also wohl nach Hacker.

1522 – 1526

                

Ulrich Fries stammt aus Augsburg und wird am 25. Januar 1522 von Abt Georg als Vica­rius eingesetzt.

Wegen des Schauers 1522 werden ihm 6 fl von der Ablieferung nach­gelassen; sonst hat er jährlich 40 fl dem Kloster zu geben.

Sein Einkommen ist im Jahr für Stiftsgottesdienste 8 fl, für an­dere Ver­pflichtungen höchstens 4 fl, an Pacht 16 Viertel Haber und 10 Viertel Korn, an Zehent von Mausdorf und Mimbach durch­schnittlich 12 Schock Getreide, von den angebauten Pfarrfeldern et­wa 12 Schock. Aber dieses alles braucht er für seine Dienstboten und die Pferde, wie es im Visitationsprotokoll von 1526 heißt.

1528 - 1534

Evangelisch

                 

Fredrich Aichler wird von Abt Michael als geeignet und verschwiegen präsentiert. Er tritt zur neuen Religion über und heiratet. Nach dem Bericht seines Glaubensbruders Pfarrer Wiesent hat er „mutwillige Kinder", von denen bei einem Streit im Kirchenwald ein Bruder den andern er­schlägt. Dem gegenüber erklären die 3 „Gotshauspfleger", der Tod sei durch einen fallenden Baum erfolgt, Aichlers Söhne seien „alle rechtes natürlichen Todes abgegangen".

1534 - 1544

Ulrich Lierfeller  (oder Leinfeiler) 1534 wird von Abt Ulrich am 4. November 1534 prä­sen­tiert. Ob er katho­lisch blieb oder auch der neuen Lehre sich zuwandte, dar­über ist nichts bekannt.

1544 - 1591

ist katholisch und  wird protestantisch, später calvinistisch, Beginn der Reformations­zeit

Adolarius Wiesent    

Seine Vorfahren haben 70 Jahre in Schule und Kirchenamt ge­dient. Er stu­diert 2 Jahre in Leipzig und 3 Jahre im Speinharter Kloster, ist dann 2 Jahre Schulmeister in Walderbach, wird in Re­gensburg „im Papsttum" ordiniert, fällt dann wohl bald zum Pro­testantismus ab und wird 1544 durch den Land­­­­­richter Hansen von Schlammersdorf als Pfarrer in Gebenbach einge­setzt. Er hat 7 Kin­der, von denen er aber keines studieren lässt. Eine Tochter heiratet den Hans Schüsselpauer in Gebenbach, der das Haus des Jörg Fin­ster kauft.                                                                                                                                           In einem Bericht an den Kurfürsten wird Pfarrer Wiesent 1552 als „eine sehr leichtfertige Person, eines unpriesterlichen wesens und wandls" geschildert.             Bei der Visitation 1557 erklärt er: „Er predig am Sontag oft auch am Mit­twoch und Freitag ein Kapitel, zur Vesper predig er auch den kleinen Cate­chismum." Vorgeworfen wird ihm Zauberei und Wahr­sagerei.                                  

Bei der kalvinischen Generalvisitation 1574 erklärt er, er gehorche „nur in politicis, nit in Gewissenssach". 1577 wird er zu Amberg und dann noch drei­­­mal bei den Zwinglianern geprüft.                                                                                                        

Mit den Gottshauspflegern hat er stets Differenzen wegen des Holzbezugs aus dem Kirchenwalde. Diese beklagen sich beim Land­richter 1584, dass er ohne ihr Wissen etliche Baustämme aus dem Kirchenwalde genommen habe, ob für den Pfarrhof oder für sein Gut zu Mantel, wüssten sie nicht. Danach hat er in Mantel einen Besitz, vielleicht von seinen Eltern geerbt. 1578 schreibt er am Schlüsse eines Berichtes: „Ich bin ein alter verlebter Mann, begehr allein ein gnädiges Simonisstündlein". Dies schlägt ihm 1591.

1592 – 1603

                

Johann Höpfner ist lutherischer Pfarrer, hat den Titel Magister. 1593 schließt er mit dem Dorfhauptmann und den Gottshauspfle­gern für sich und seine Nach­folger auf „ewige Zeiten" einen Ver­trag, dessen Inhalt kurz ist:  Beim Tode oder Abzug eines Pfarrers soll alles vorhandene Inventar und Getreide im Stadel oder auf dem Felde „unverrückt bleiben und anderswo nicht verkauft werden"; jeder abziehende Pfarrer soll seinem Nachfolger „drei Nutzkühe, ein Kalbenrind und ein Halmkalb" hinterlassen; jeder Pfarrer soll auf seine Kosten kaufen und unterhalten „einen Stier oder Hertochsen samt einen Schweinsbären, damit die Gemeinde zufrieden und zu Klagen keine Ursache“ hab.                                                                                                                              

1593—96 baut er einen neuen Pfarrhof. 1510 finden wir ihn als lutherischen Pfarrer in Freihung, 1527 als solchen in Kallmünz.

1604 – 1609

                

Jakob Herold, „Diener des Wortes", wie er sich unterschreibt. Während seiner Amtszeit unterlässt er die jährlich schuldigen Baureparaturen und muss nach seinem Abzug über 9 fl nachzahlen.

1609 tauscht er mit dem Pfarrer von Schnaittenbach, ob freiwillig oder auf höheren Befehl, ist nicht bekannt. Nach einem Bericht des Hirschauer Pfarrers Onuphrius Schmautter geht Herold 1625 von Schnaittenbach mit Hinterlassung von Weib und Tochter flüchtig, „aus Furcht, man möchte ihm Spott antun.“

1610 – 1616

               

Tobias Zahn, lutherischer Pfarrer, kommt Walpurgis 1610 im Tausch mit Pfarrer Herold von Schnaittenbach nach Gebenbach. Im Visitationsprotokoll von 1615 wird er als „agriculturae deditus" (der Landwirtschaft be­flissen) bezeichnet. 1616 wird er angeklagt, dass er sich beim Gottes­dienst in Atzmannsricht päpst­licher „Oblaten" bedient habe. Er ver­teidigt sich damit, dass er dort 600 Zuhörer habe, die er nicht vor den Kopf stoßen kann.

1619 – 1625

               

 

Ende der evangelischen Zeit

Peter Kohler, kalvinisch, kommt 1617 als Pfarrer nach Weißenohe und 6. August 1619 nach Gebenbach; stirbt da am 7. Oktober 1625.

Nach Verfügung der Regierung haben bis zur Ankunft des Nach­folgers die Trauungen, Beerdigungen und Taufen die Prediger von Hahnbach oder Schlicht zu halten, „doch ohne Besteigung der Kanzel oder Predigen".

Damit ist die Reformationszeit in Gebenbach zu Ende.                                               Am 17. November 1625 wird vom Prüfeninger Abte Lukas als erster katho­lischer Pfarrvikar dem Bischöfe präsentiert

1625 – 1627

                 

P. Johannes Faber, O.S.B.    = Ordo Sancti Benedicti, Benediktiner

vorher 6 Jahre Kurat in Sinzing und 5 Jahre Prior des Klosters Prüfening. Ende November 1625 wird er vom Amberger Landrich­ter Hans Mendl von Steinfels installiert, wobei derselbe auf Befehl der Regierung „den Untertanen vorstellig macht, ihm in Ecclesiasticis und politicis schuldig gehorsam und Ehr  zeige, auch dahin anhält, das ihm alle gülten, Zinss und die Gebühr ohne Weigerung von ihnen gefolgt werde."

Am 27. Juli 1627 verlässt er, von seinem Abte abberufen, wahr­scheinlich wegen Personalmangel, die Pfarrei wieder.

1627 - 1632

Johannes  Widemann, Weltpriester aus der Augsburger Diözese. Wird 28. Juli 1627 von Abt Lukas präsentiert. Seine erste Taufe ist aber erst am 12. Januar 1628, seine letzte am 23. Februar 1632

1632

P.Job Kastner,  O.S.B aus dem Kloster Prüfening. Weiter nichts bekannt.

1636

P. Benedikt ? O.S.B  ist nur kurz in Gebenbach; im Taufbuch sind von ihm nur 3 Taufen vom 14. 1. — 6. 3. 1636.

1636 – 1649

Paulus Vileis, O.S.B. Er hat auch Poppenricht und Schönbrunn zu pastorieren. Seine erste Taufe ist am 2. April 1636. 1641 brennen ihm 2 Städel und eine große Stallung bis auf den Grund nieder. Seine letzte Taufe ist am 4. März 1649, am 23. März entschläft er im Herrn im 24. Jahre seiner Profess und wird in Gebenbach beerdigt

1649 -1653

Petrus Feichtinger O.S.B, tritt am 15. April 1649 in der Pfarrei an. Seine letzte Taufe ist am 13. Oktober 1653. Das Provisorat hat Johann Neibert, Kammerer in Hahnbach.

1654—165

Paulus Herold, Weltpriester, am 17. April von Abt Romanus präsentiert. 1656 hält Gene­ralvikar Dausch eine Visitation der Pfarrei. Dabei wird dem Pfarrer die Entlassung wegen ärgerlichen Wandels ange­droht, anscheinend ohne Erfolg, denn am 23. Juli 1657 schreibt das Ordinariat an den Vizedechant in Hirschau vom „entwichenen Paulo Heroldt". Das von ihm angebaute Getreide auf der Wolfslohe, sowie Mobiliar und Fahrnis werden zur Deckung der hinterlassenen Schulden beschlagnahmt.

1657—1658

Johann Christo­­­phorus Karlau, Weltpriester, am 27. März 1657 präsentiert. Er bleibt nur ein Jahr.Das Provisorat haben nacheinander Kammerer Neibert in Hahn­bach, Vizedechant Balthasar Groß in Hirschau und Pfarrer Anton Augustin in Ehenfeld.

1658—1662

P. Bernard Degl O.S.B., geboren in Hemau,

1662  - 1664

 

Tobias Pruner, Weltpriester, Pfarrer zu Gebenbach und Schönbrunn, hat im Klo­ster Prüfening Philosophie studiert. Von ihm haben wir ein genaues Verzeichnis aller Einkünfte der Kirche und des Pfarrers. Auf die Gebenbacher ist er nicht gut zu sprechen: „Wann der Pfarrer seinen Wiedenhof zum Hüten und grasen nicht preis gibt, den Bauern die Gurgel nicht mit gersten wasser auswäscht, auch in allen nicht durch die Finger sieht, so hat er keinen guten Namen, Ehr, und Lob von ihnen". Am 13. Februar schon sein Sterbetag.

1664  -  1664

 

Benedikt Wolf O.S.B.,cProfess des Klosters Mallersdorf, seit einem Jahr Gastpater in Prüfening. Er wird als Pfarrer von Gebenbach und Schönbrunn präsentiert, einmal wegen des Mangels an Reli­giösen infolge des Krieges, dann auch weil „von Gebenbach allein ein Pfarrer ein benötigte Sustentation nicht haben konnte". Er wird in Gebenbach beerdigt.

1664 - 1665

Coelestin Bigarius O.S.B. tritt am 18. September 1664 die Pfarrei an „ex obedientia" (im Ge­horsam), wie er in der Trauungsmatrikel vermerkt.

1665 bittet er den Abt um Rückberufung ins Kloster, weil er mit seinen Gebenbachern nicht verstand.

1666 – 1669

 

Bernard Degl O.S.B. kommt am 7. Februar 1666 das zweiten Mal als Pfarrvikar nach Ge­benbach, nachdem er in der Zwischenzeit Pfarrer in Nittendorf ge­wesen. 1667 errichtet er die schon vor 30 Jahren eingefallene Pfarr­hofmauer wieder. 1669 kommt er als Administrator nach Weißensee und Ensdorf und wird 1683 Abt des Klosters Prüfening.

1669—1676

 

 

Paulus Spies, Weltpriester, Pfarrvikar in den dem Kloster Ensdorf inkorporier­ten Vilshofen und Rieden, wird er 23. September 1669 für Geben­bach präsentiert. Nach längerer Krankheit stirbt er am 28. Juli 1676 und wird am 30. Juli vom De­chant und Pfarrer in Hahnbach, Michael Keller, „in der Pfahrrkurch bey St. Martin zu Gebenbach begraben". Für ihn wird 1676 ein Jahrtag gestiftet, wahrscheinlich letztwillig von seiner Verlassenschaft.                                                 

1677 – 1707

 

Johann Sebastian Grün, geboren in Amberg, war er vorher eine Zeit lang Pfarrer in Bettbrunn. 1690 werden die Pfarrkirche und deren Altäre konsekriert. 1700 wird Pfarrer Grün zum Kapitelskammerer gewählt. Sein Unfall am Mausberg 1700 führt zum Entstehen der Wallfahrt Mausberg (s. dort). Er stirbt am Maria-Himmelfahrtstage 15. August 1707. Testa­mentarisch vermacht er 50 fl für einen Jahrtag und 50 fl für eine neue Orgel in der Pfarrkirche. Da aber Lehrer Schmidkonz der Kirche bereits „ein orglwerkh ohne entgelt her­ge­schenckhet", blei­ben die 50 fl der Kirche.

1707 – 1746

 

Christoph Laurentius Melcher, Weltpriester,  Lizentiat der Theologie  aus Rottenberg in Franken,  vorher 10 Jahre Pfar­rer in Pielen­hofen, Dekanat Allersburg. Die Regierung nennt ihn einen unruhigen Kopf und Dekan Diet­rich von Hirschau schreibt, dass er „im letzten Jahr schon über 6 Knecht und einige Mägde" gehabt, Schuld daran dürfte aber „des­sen schlimme Köchin" sein.

Pfarrer Melcher hält sich auf eigene Kosten einen Kooperator, möchte aber 1720 von der Pfarrkirche jährlich 40 und von Poppen­richt 25 fl Zuschuss, wofür er Poppenricht 12 statt 6 Pfarrgottes­dienste gäbe.

Er beantragt auch, ohne Wissen und Willen der dortigen Ge­meinde, bei der Regierung, dass Steininglohe zur Pfarrei Gebenbach kommt. 77 Jahre alt stirbt er als der Senior des Kapitels Hirschau eines plötzlichen Todes, sodass er nur noch die hl. Ölung bekommen kann, und wird in Gebenbach beerdigt.

1746 – 1755

 

Romanus Lothes

O.S.B.,  geboren in Auerbach, als Pfarrvikar präsentiert 8. Juni 1746. Baut auf dem Mausberg 1752 - 1754 eine massive Steinkirche, 1753 an den Pfarrhof eine gewölbte Stallung an und darauf Zimmer. Er stirbt am 2. Oktober 1755, 46 Ja­­­hre alt, und wird am 4. Oktober vom Dechant aus Hirschau in der Pfarrkirche zwischen den beiden Seiten­altären beigesetzt. Die Grabplatte befindet sich bei der Kommunion­bank an der Wand der Evangelienseite.

1755 - 1762

Xaverius Gerbel O.S.B.  am 25. Oktober präsentiert. Er beschafft noch 1755 in der Maus­bergkirche die Inneneinrichtung,  restauriert  1756 gründlich die Pfarrkirche, reißt 1758 den alten hölzernen Pfarrstadel ein und baut einen gemauerten.

1762 – 1766

 

Sebastian Pestner O.S.B. bgeboren am 2. April 1722 in Landsberg am Lech. Im Kloster Dozent der Theologie ,seelsorglich tätig in Sinzing, Neukirchen bei Hemau, Schambach, 1750 - 52 und wieder 1757 - 60 Kooperator in Gebenbach. Als Pfarrvikar hält er 6. Sept. 1762 seine erste Taufe. Lauterkeit, Aufrichtigkeit, Freund­lichkeit gegen alle, Selbstbeherrschung und Friedensliebe werden von ihm berichtet. 1766 stirbt er im Alter von 44 Jahren, im 21. Ordens- und 18. Priesterjahre, und wird in Gebenbach beerdigt.

1766 - 1776

Ildephons Hörmann O.S.B. geboren am 7. Nov. 1728 in Tirschenreuth, Priester­weihe 3. Juni 1753.

1776 - 1783

Romanus Degl, O.S.B.,  ein Verwandter des seinerzeitigen Pfarrvikars und späteren Abtes P. Bernard Degl aus Hemau, 1767—69 bereits Kooperator in Geben­bach. Er baut den 1782 durch Blitz abge­brannten Stadel wieder auf. Bei Aufhebung des Klosters Prüfening ist er dessen Prior. 67 Jahre alt stirbt er in Hemau 1808.

1783—1786

 Erbo Käserer, OSB,  geboren in Kelheim. Seine erste Taufe als Pfarrvikar ist 13. Nov. 1783, seine letzte am 26. Mai 1786. Von Januar 1787 ist er wieder in Gebenbach als Administrator der Ökonomie.

1786 – 1789

Heinrich Holzer O.S.B. 1787/88 beschafft er eine neue Orgel

.

1789 - 1791

Otto Horn O.S.B Erst Professor der Poesie in Amberg kommt er 1786 als Pfarrer nach Nit­ten­dorf, 1789 nach Gebenbach

1791

Erbo Käserer O.S.B. Als Verwalter der Ökonomie wird er zum zweiten Mal zum Pfarr­vikar be­stellt, bleibt aber nur einige Monate.

1791 – 1815

 

Augustin Weigenthaler O.S.B.,geboren in Pfaffenberg. 1770 - 76 Kooperator in Gebenbach, 1791 Pfarrvikar. Nach Aufhebung des Klosters wird er als Weltpriester bei der Organisation der Pfarrei am 10. Okt. 1808 vom Generalkommis­sär des Naabkreises im Namen des Königs als Pfarrer präsentiert und am 21. Januar 1809 kanonisch investiert. Im Alter von 68 Jah­ren. Pfarrverweser wird Leonhard Besenhard.

1816 – 1824

 

Otto Böhmer, ehem. Konventuale des Klosters Prüfening. 1805 Kooperator in Ge­benbach, 1808 Pfarrer in Poppenricht, 1810 in Speinshart, 28. März

1816 als Pfarrer von Gebenbach ernannt und 4. Mai investiert, 1822 vom Kapitel Hirschau zum Kammerer gewählt. 1817 macht er den Vorschlag, die Pfarrei Groß-Schönbrunn nach Gebenbach einzuver­leiben, weil sie früher auch beisammen waren. Die Befragung der einschlägigen Orte durch das Landgericht erbringt ein ablehnendes Resultat. Mit zitternder Hand macht er bis 7. Nov. 1824 die Matri­keleinträge. Ganz plötzlich ereilt ihn am 14. November im Alter von 48 Jahren der Tod.

Als Provisor wird erst Michael Hiltl, Kongregationspräses in Am­berg und am 19. Nov. Kooperator Johann Bayerl in Hirschau oberhirtlich bestellt

1825—1832

 

 

Gallus Schwab, geboren am 12. Januar 1779 in Staffelstein im Obermainkreis, tritt. 1797 in Bamberg in den Karmelitenorden ein und wird 1801 zum Priester geweiht. Nach Aufhebung des Klosters 1803 wird er Kooperator in Windheim, Burgkunstatt und Waischenfeld, ab 3. Juni 1825 Pfarrer in Gebenbach. Bei seinem Einzug 15. Juni findet er das Haus gänzlich leer, sogar der Dünger ist verkauft: So gründlich hat Provisor Bayerl vor seinem Abzug nach Schlicht „aufgeräumt"!

1832 resigniert er auf die Pfarrei, versieht noch das Provisorat, wird dann Klosterfrauenbeichtvater bei St. Klara in Regensburg, 1833 Regens des bischöfl. Klerikalseminars in Regensburg als Nach­folger des Bischofs Wit­t­mann und stirbt als solcher am 1. Dezember 1837.

1832 – 1847

 

Severin Hirschbeck, geboren in Regensburg, tritt in den Kapuziner­orden ein und wird am 18. Okt. 1832 zum Pfarrer von Gebenbach ernannt. 1834 erneuert er die teilweise baufällige Mausbergkirche In seinen letzten Jahren wird ihm wegen Altersschwäche der Weg nach Krickelsdorf zu weit; es übernimmt die Pastoration dieses Or­tes der Pfarrer von Groß-Schönbrunn. Er  stirbt 1847. Pfarrprovisor wird Kooperator Biechele.

1862 – 1886

 

Maximilian Bachmeyer, geboren in Rieden, seit 1862 als Pfarrer von Gebenbach. Dreimal schlägt er die Wahl als Kam­merer und zweimal die als Dechant aus. 1863 errichtet er am Weg zur Mausbergkirche Kreuzwegstationen, ersetzt in der Pfarrkirche die alten Barockaltäre und Kanzel durch wertlose neuromanische, restauriert die Kirche in Atzmannsricht, baut 1868 ein neues Trep­penhaus zum Chor in der Pfarrkirche und 1870 einen massiven Turm am Mausberg. Er feiert 1881 sein goldenes Priesterjubiläum und stirbt 7. April 1886. Letztwillig stiftet er ein Jahrtagsamt an seinem Sterbetage.

Pfarrprovisor wird Kooperator Schiedermaier.

1886 – 1902

 

August Igl, geboren in Hahnbach. 4. August 1886 Pfarrer in Gebenbach, 1901 Kammerer. 1892 beschafft er für die Pfarrkirche eine neue Orgel. 22. Aug. 1902 stirbt er am 3. Oktober. Die Mausbergkirche ist als Universalerbin eingesetzt.nbPfarrprovisor wird Kooperator Schön.

1903 – 1917

 

Joseph Weiß, geboren in Burglengenfeld., 1873 Kooperator in Gebenbach, Pfarrer in Gebenbach 1903. 1905 erneuert er den Kreuzweg am Wege zur Mausbergkirche, restauriert 1906 die Maus­bergkirche innen und außen und errichtet 1910 einen neuen Fried­hof mit schönem Leichenhaus. Er verstirbt am 17. März 1917 und wird im neuen Friedhof beerdigt. Pfarrprovisor wird Kooperator Bummer.

1917 - 1941

 

Johann Müllbauer, geboren in Rettenbach b. Falkenstein, 8. Juni 1917 Pfarrer in Gebenbach, 1934 Dekan, einige Jahre später Bischöfl. Geistl. Rat. 1924 beschafft er für Mausberg für die im Kriege abgelieferten Glocken drei neue und restauriert 1927 die Pfarrkirche. Wegen Kränklichkeit resigniert er.

1941 – 1957

 

Anton Schlosser, geboren am 20. Juni 1886 in Grünau, 16. Okt. 1941 in Gebenbach, 1945 Kammerer. Die Mausbergkirche erhält durch ihn eine neue Orgel; Gebenbach, Atzmannsricht und Mausberg 1949 neue Glocken für die im zweiten Weltkrieg ab­genommenen, 1950 lässt er die Mausbergkirche außen neu tünchen und Kreuzweg erneuern. Kirche Atzmannsricht wird innen und außen restauriert. Friedhoferweiterung 1948.

1957 - 1967

Johann Schmidl. Setzt die Neuerungen des II. Vatikanischen Konzils in der Pfarrei um. Die Kommunionbank wird entfernt, an deren Stelle ein Volksaltar aufgestellt. Mitbegründer der DJK Gebenbach und kurzzeitig 1. Vorsitzender

1967 – 1978

 

Robert Weiß Zu Beginn seiner Amtszeit wird der Pfarrhof renoviert.  Es beginnen auch die Vorbereitungen für den Neubau einer Pfarrkirche. Dieser beginnt im Jahre 1974 mit dem Abriss des Kirchenschiffes und dem Einsturz des Turmes im April 1974. Der Neubau wird fertiggestellt und benediziert von Bi­­­­­schof Rudolf Graber im Mai 1976.

1978 – 1990

 

Max Danner Er wurde in seinem ersten Dienstjahr in Gegenbach mit der Umpfarrung der Ortschaft  Krickelsdorf in die Pfarrei Hirschau konfrontiert. In seine Amts­zeit fielen auch die Vorbereitungen für die Sanierung der Mausbergkirche, deren Fertigstellung 1991 er nicht mehr erleben durfte. 

1990 – 2014

 

Dr.Joseph Madathiparampil stammt aus der Provinz Kerala in Südindien, geb. am 20. August 1936.  Er übernahm die Pfarrei Gebenbach nach dem plötzlichen Tod eines Vor­gängers und wirkt als Seelsorger auch über seinen 75. Geburtstag hinaus. Als Pfarradministrator betreute er die Pfarreien Gebenbach und Ursulapop­penricht. Mit 77 Jahren geht er im August 2014 in den Ruhestand.

2014 -

Dr. Christian Schulz, Pfarrer und Christian Preitschaft, Pfarrvikar

Es gibt eine Zusammenlegung von Pfarreien, eine Pfarreiengemeinschaft Hahnbach – Gebenbach – Ursulapoppenricht. Leiter ist Pfarrer Dr. Christian Schulz in Hahnbach. In Gebenbach hat seinen Amtssitz Pfarrvikar Christian Preitschaft. Zur Pfarreiengemeinschaft gehören die Diakone Dieter Gerstacker und Georg Lindner, die Ruhestandspriester Eduard Feichtmeier (Ursulapoppenricht) und Hans Peter Heindl (Hahnbach), sowie Gemeindereferentin Rita Weiß.

58  bekannte Priester

Aus: Simon Weiß, Chronik der Pfarrei Gebenbach 1958  (vergriffen)

Bearbeitet von Albert Rösch 2014