Die Wolfgangskirche

Auf einer Anhöhe steht die Wolfgangskirche, zu der 31 Stufen vom Dorfplatz hinauf führen. Die Kirche mit
dem mächtigen 25 Meter hohen Turm ist der Typ einer Wehrkirche. Die Bauzeit ist unbekannt, dürfte aber
in der Übergangszeit vom romanischen Zeitalter zur Gotik entstanden sein. Der breite Gurt am Sockel des
Turms und das Ostfenster weisen noch romanische Züge auf. Der obere Teil des Turms ist gotisch, ebenso
der Altarraum mit Rippenkreuzgewölbe Die Hohlrippen des Chorgewölbes entwachsen den Mauerwerken; in
der Mitte ein kleiner Tellerstein.

Ursprünglich war auch das Langhaus gotisch, da man bei der Renovierung um 1957 zwei gotische Fenster mit
Maßwerk entdeckte. Auf der Südseite ist ein Fenster freigelegt. Im 18. Jahrhundert wurde das Kirchenschiff
verlängert, die beiden gotischen Fenster wurden zugemauert und zwei neue Barockfenster eingesetzt.

Die Ausmaße der Kirche sind:  

Turm: 7 x  7 Meter
Langhaus  14 x 11 Meter

Im Innern der Kirche steht der barocke Hochaltar mit zwei gedrehten, Weinlaub verzierten Säulen, aus der Zeit
um 1650. In der Mittelnische befindet sich die bemalte Holzfigur des Kirchenpatrons St. Wolfgang, in den Seitenteilen
die Relieffiguren von Heinrich „dem Heiligen“ und Kunigunde (um 1490). Damit kommt die enge Verbindung zum
Bistum Bamberg zum Ausdruck.

Der rechte Seitenaltar ist eine Nachbildung des Hochaltars mit den Holzfiguren der
Heiligen St. Georg, St. Bernhard und St. Stephanus. Alle Schnitzwerke stammen
aus der Zeit um 1490.

Der linke Seitenaltar wurde Ende des 19. Jh. nach Schmelzmühle verkauft und dafür
ein neugotischer Altar aufgestellt. In der Mittelnische eine Madonna - Statue mit
dem Jesuskind. Auf der Decke herab hängt eine Holzfigur als Rosenkranzkönigin
im Strahlenkranz.

Die Kanzel zieren die Figuren der vier Evangelisten. 

Zu erwähnen sind noch drei wertvoll Tragstangen mit Maria und Engeln, die früher als Prozessionsstangen
Verwendung fanden.

An der Seite des Kirchenschiffs steht eine mannsgroße gotische Christusstatue aus Sandstein, die wegen der
Umwelteinflüsse 1957 vonder Außenmauer der Kirche in das Innere versetzt wurde.

Die Kirche ist der Stolz des Dorfes, die stets liebevoll vom Mesner und Kirchenvorstand gepflegt und
geschmückt wird. Jede Woche ist Gottesdienst und an den Festtagen am 2. Feiertag. In der Kirche ist stets
das „Allerheiligste“ aufbewahrt.

Im Umfeld der Kirche fand man 1929 Gebeine von Toten die von einer Bestattung herrühren. Ob es früher
einen kleinen Friedhof gab, ist unbekannt.

Text: verfasst im Mai 1999 von Emil Kraus († 2003)
Fotos: Artur Lindner

 

 

Panorama vom Innenraum